In keinem anderen Land der EU gibt es so wenige Wohneigentümer wie in Deutschland – weniger als die Hälfte aller Deutschen lebte im Jahr 2022 in den eigenen vier Wänden. In einer Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft, des Instituts für Demoskopie Allensbach und der Consult GmbH im Auftrag der Sparda-Banken vertrat eine Mehrheit der mehr als 1.000 Befragten die Meinung, dass sich der Kauf einer Immobilie lohne. Gerade das Thema Altersvorsorge spielt beim möglichen Immobilienerwerb für viele Menschen eine wichtige Rolle. Eine Studie des Forschungsinstituts Empirica aus dem Jahr 2022 hat sich mit dem Thema befasst, wer bei Eintritt der Rente eigentlich besser dasteht: Mieter oder Eigentümer. Das Ergebnis der Befragung von 50 bis 59-Jährigen mit einem Nettoeinkommen zwischen 1.700 und 2.300 Euro war ziemlich eindeutig. So hatten Eigentümer ein mehr als fünf Mal so hohes Nettovermögen wie Mieter. Diese kamen auf ein Nettovermögen von 36.000 Euro, Eigentümer dagegen auf 190.000 Euro. Dazu kommt, dass die Hausbesitzer sogar beim Geldvermögen die Nase vorn hatten – also bei dem, was auf dem Konto liegt und nicht in der Immobilie. Eigentümer in der gleichen Einkommensgruppe verfügten über ein Geldvermögen von knapp 52.000 Euro, Mieter nur über 31.000 Euro. Auch wenn solche Zahlen mit Vorsicht zu genießen sind, weil sie nur die Fälle widerspiegeln, in denen der Immobilienkauf geglückt ist und viele andere Faktoren ausklammern: Ein Grund, warum Eigentümer im Alter oft vermögender dastehen, ist, dass das Abbezahlen eines Hauskredits viel Disziplin erfordert. Neben der Altersvorsorge ist auch das Thema Sicherheit für viele Menschen ein wichtiger Grund für die eigene Immobilie. Das ist auch in meinen Gesprächen pro Immobilienbesitz immer wieder ein wichtiges Argument für den Immobilienerwerb. Hausbesitzer müssen sich keine Sorgen darüber machen, ob ihnen die Wohnung wegen Eigenbedarfs gekündigt wird. Dabei schätzt der Deutsche Mieterbund – denn offizielle Zahlen dazu gibt es nicht – die Zahl der Eigenbedarfskündigungen bei Mietwohnungen auf knapp 80.000 im Jahr.